RAID
Levels -
Organisation der Laufwerke
Die
verschiedenen RAID Konzepte werden allgemein als RAID Levels bezeichnet.
Hier einen Überblick der von der UC Berkeley spezifizierten RAID
Levels.
RAID
0 oder Data Striping
Bei
diesem RAID Level werden zwei oder mehr Festplatten zusammen geschaltet,
indem die Nutzdaten (ABCD ... ) in kleine Blöcke aufgeteilt werden
(4‑128kB Blockgröße). Diese Blöcke werden abwechselnd auf den
unterschiedlichen Platten des RAID 0 Arrays gespeichert. Damit kann auf
zwei oder mehr Festplatten parallel zugegriffen werden und die Schreib/Lese-geschwindigkeit,
besonders bei sequentiellen Zugriffen, wird erhöht. Bei RAID O werden
allerdings keinerlei Redundanz-Informationen erzeugt, so daß bei dem
Ausfall einer Festplatte alle Daten verloren sind. Diese fehlende
Redundanz wird durch die 0 als RAID Level angezeigt. RAID 0 wird deshalb
gewöhnlich nicht in Serversystemen verwendet. Dort ist Sicherheit eine
unabdingbare Anforderung.
RAID 1 oder Drive Mirroring / Drive Duplexing
In
einern RAID 1 System werden identische Daten auf zwei Festplatten
gespeichert (100% Redundanz). Fällt eine der beiden Festplatten aus,
arbeitet das Betriebssystem mit der verbleibenden Festplatte weiter.
Obwohl es die optimale Ausfallsicherheit bietet, wird RAID 1 meist nur
in kleinen Servern eingesetzt. Werden große Kapazitäten benötigt wird
RAID 1 sehr schnell recht teuer, da die doppelte Plattenkapazität benötigt
wird (doppelte Anzahl an Festplatten) um die Redundanz zu erhalten.
RAID 2 oder Hamming System
Ein
RAID 2 System teilt die Daten in einzelne Bytes auf und schreibt sie auf
die Datenplatten des Arrays. ECC (Error Correction Code) wird nach dem
Hamming Algorithmus berechnet und auf zusätzliche Festplatten
gespeichert. Dieses Verfahren wurde während der Anfänge von RAID
verwendet, als die Festplatten noch keine integrierten ECC-Mechanismen
hatten. Das heutzutage in allen Massenspeichern integrierte
ECC-Verfahren macht die Eigenschaft von RAID 2 einzelne Bitfehler
korrigieren zu können überflüssig. Deshalb wird dieser RAID Level
nicht mehr eingesetzt.
RAID 3 oder Byte
Striping mit Parity Laufwerk
In
einer RAID 3 Konfiguration werden die Daten in einzelne Bytes aufgeteilt
und dann abwechselnd auf die Datenlaufwerke des Arrays geschrieben (üblicherweise
2‑4 Festplatten). Ein Parity Byte wird für jede Datenreihe
hinzugefügt und auf einer zusätzlichen Festplatte, (ein sog.
Parity-Laufwerk. gespeichert. (Dies ist vergleichbar mit der Parity die
für Speichermodule auf dein Mainboard verw endet wird. wo 8 Daten Bits
von
einem Parity Bit geschützt werden). Fällt eine Festplatte in einem
RAID 3 Array aus, können die Daten aus den übrigen Nutzdaten und den
gespeicherten Parity Informationen über das RAID System berechnet
werden. Da moderne Festplatten und Betriebssysteme nicht mehr mit
einzelnen Bytes, sondern Blocken arbeiten. findet RAID 3 kaum noch
Anwendung.
RAID 4 oder Block
Striping mit Parity Laufwerk
RAID
4 ist mit RAID 3 durchaus vergleichbar, allerdings mit dem Unterschied,
daß die Daten in größere Blöcke (8. 16, 64 oder sogar 128 Kbyte)
anstatt in Bytes aufgeteilt werden. Diese Blöcke werden auf den
Datenfestplatten gespeichert (vergleichbar mit RAID 0 Funktion). Ein
Parity Block (vergleichbar mit der Stimme der Daten in dieser Zeile)
wird für jede Zeile berechnet und auf der Parity Festplatte
gespeichert. Mit dieser Parity Information ist es möglich, die
verlorengegangenen Daten im Falle eines Festplattenaus- falls zu
berechnen. Die Performance eines RAID 4 Systerns ist sehr gut, wenn man
große sequentielle Lese- und Schreibzugriffe hat (Schreiben großer
zusammenhängender Dateien). Bei verteilten Schreib- zugriffen wird
durch jeden Benutzerzugriff ein Zugriff auf den zugehörigen Parity
Block notwendig (genaugenommen muß die Summe jeder Zeile erneut
berechnet werden, wenn neue Daten geschrieben werden). Das bedeutet, daß
bei verteilten Zugriffen durch den Benutzer jedesmal gewartet werden muß,
bis die Parity Daten auf das Parity Laufwerk geschrieben worden sind.
Daraus resultiert, daß RAID 4 bei solchen verteilten Schreibzugriffen
relativ langsam ist.
RAID 5 oder Block
Striping mit verteilter Parity
Der
Unterschied zwischen RAID 4 und diesem RAID Level ist, daß bei RAID 5
die Parity über alle Festplatten des Arrays verteilt wird. Dies beschleunigt
verteilte Schreibzugriffe. da es kein dediziertes Parity Laufwerk mehr
gibt, welches zu einem Flaschenhals werden konnte. Die
Lesegeschwindigkeit ist üblicherweise mit der von RAID 4
vergleichbar. Deshalb ist RA1D 5 der typischerweise verwendete RAID
Level bei Servern mit hoher Massenspeicherkapazität.
RAID
10 oder Mirrored Striping Array
Dieser
neue RAID Level ist eine Kombination von RAID 1 (mirroring) und RAID 0 (striping)
und hat Eigenschaften von beiden Arrays, Sicherheit und
sequentielle Performance. Manchmal wird dieser RAID Level auch RAID 0 +
1 benannt. Üblicherweise werden 4 Festplatten verwendet, da RAID 10 aus
zwei Paaren gespiegelter Arrays besteht. die dann zu einem RAID 0 Array
zusammengefaßt werden. RAID 10 ist besonders geeignet. wenn große
Dateien redundant gespeichert werden sollen, da keine, Parity berechnet
werden muß. sind Schreibzugriffe sehr schnell.
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